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Regio 144 hilft Nepal

Hilfe aus der Schweiz für einen Rettungsdienst in Nepal – professionell, praxisbezogen, nachhaltig.

Rückblick auf eine 6-jährige Partnerschaft

Das Projekt

Die Regio 144 AG gibt ihr Know-how weiter. Nicht einfach im Rahmen einer einmaligen Aktion, sondern in Form einer partizipativen, längerfristigen Partnerschaft über Grenzen hinweg. Eine Hilfe von Rettungsdienst zu Rettungsdienst, abgesprochen mit anderen Partnern des Nepal Ambulance Service und deshalb gezielt, frei von Doppelspurigkeiten und somit hoch wirksam.

Im Jahr 2014 hat die Regio 144 AG entschieden, ihr wichtigstes Gut, das Fachwissen, mit einem Rettungsdienst in einem Entwicklungsland solidarisch zu teilen. Anstelle von wenig koordinierten Volontäreinsätzen ohne grosse Kontinuität und Nachhaltigkeit wurde eine 6-jährige Partnerschaft mit dem Nepal Ambulance Service, dem ersten professionellen Rettungsdienst Nepals, begonnen – das Projekt „Regio 144 hilft Nepal“ war geboren!

Entstehung

Nach einem ersten Kontakt zwischen der Regio 144 AG und dem Nepal Ambulance Service (NAS), vermittelt von der in Nepal tätigen Schweizer Dermatologin Ruth Gonseth, und einem Besuch des damaligen stellvertretenden Betriebsleiters der Regio 144 AG, Martin Kuhn, wurde 2014 ein Projekt gestartet, das den NAS auf professionelle und nachhaltige Art unterstützen sollte. Denn Hilfe für die Helfer war bitter nötig: es fehlte an allen Ecken und Enden. Das Projekt „Regio 144 hilft Nepal“ hatte einen ebenso umfassenden wie langfristigen Ansatz. So unterstützte die „Regio“ den NAS im Rahmen einer sechsjährigen Partnerschaft bis Ende 2020 mit Know-how, Material und Geld – nicht nur einmal, sondern immer wieder. Das Projekt wurde ursprünglich von Martin Kuhn, dann von Irene Müller und Pascal Burgener geleitet, alles Rettungssanitäter der „Regio“.

Delegationen der Regio 144 AG reisten mehrmals nach Nepal, und NAS-Vertreter weilten in Rüti. Bei den gegenseitigen Besuchen ging es nicht nur um Schulungen und Wissenstransfers in anderer Form, sondern auch um den wichtigen Auf- und Ausbau von gegenseitigem Verständnis und Vertrauen.

Helfen beim Organisieren

Der Nepal Ambulance Service (NAS) ist eine junge Organisation in einem Entwicklungsland. Zwei Faktoren, die sich auch in der Betriebsstruktur niederschlagen.

Hier half die Regio 144 AG mit ihrem Wissen. So zeigte man dem NAS, wie sich Einsatzdaten systematisch sammeln lassen, um sie in Zukunft statistisch zum optimalen Einsatz der Betriebsmittel zu nutzen. Oder: Durch die Unterstützung bei der Finanzierung eines Teilpensums konnte 2015 endlich die Schlüsselfunktion des ärztlichen Leiters mit einer sehr verantwortungsbewussten Person besetzt werden. Der ärztliche Leiter ist eine wichtige Ansprechperson für das Ambulanzpersonal, und er koordiniert Aus- und Weiterbildungen gewissenhaft. Und nicht zuletzt zeigten sich die Bemühungen um sinnvolle und sichere Strukturen auch in einheitlichen Uniformen – dem früheren Tenü der „Regio“: Dutzende der noch intakten rot-gelben Hosen und Jacken wurden den Nepalesen gespendet. Künftige Teamleiter des medizinischen Personals wurden für eine Stage in Rüti ausgelesen, um Elemente der Betriebsorganisationen für Nepal zu adaptieren.

Helfen beim Weiterbilden

Ein weiterer Hauptbereich, wo die Regio 144 AG ihre Erfahrung einbringen konnte, ist die Weiterbildung. So vermittelten die Schweizer Retter vor Ort Praxis, halfen aber auch bei der Umsetzung von medizinischen Grundlagen, etwa bei der Erarbeitung, der Einführung und dem Training einfacher, aber effektiver Behandlungsrichtlinien für die gängigsten Notfälle.

In zahlreichen Schulungen wurde medizinisches Wissen theoretisch, hauptsächlich aber in der praktischen Anwendung und in Form von Fallbeispielen vermittelt. Dabei ging es beispielsweise um Themen wie Grundlagen der Patientenbeurteilung, Neugeborenen-Reanimation, Geburt – verglichen mit der Schweiz ist das in Nepal ein relativ häufiger Einsatzgrund –, Atemwegserkrankungen, Thoraxschmerzen, unklare Bewusstlosigkeit. Und damit der Nepal Ambulance Service seine Mitarbeitenden selber weiterbilden und coachen kann, unterstützte die „Regio“ den Rettungsdienst beim Aufbau von Teamleitern.

Helfen beim Finanzieren

Finanzen sind in einem wirtschaftlich extrem schwachen Land wie Nepal ein Dauerthema.

Hier half die Regio 144 AG dem Nepal Ambulance Service (NAS) vor allem mit der Vermittlung von Spenden. Diese Art der Unterstützung ermöglichte zum Beispiel, dass der NAS einen ärztlichen Leiter im Teilzeitpensum anstellen konnte. Oder dass nach dem verheerenden Erdbeben im April 2015, als die Wohnungen von gegen 900‘000 Nepalesen zerstört wurden, die Löhne von sechs NAS-Mitarbeitenden bis Ende 2015 weiterbezahlt werden konnten. Diese gezielte Unterstützung in einer Notlage trug dazu bei, dass der Rettungsdienst in einer sehr kritischen Phase aufrechterhalten werden konnte. Um die wichtige Expansion ins ländliche Nepal voranzutreiben, wo medizinische Hilfe dringend notwendig ist, finanzierte die „Regio“ über längere Zeit den Lohn von zwei Ambulanzmitarbeitern in der Region Chitwan.

Nepal

Ein kleines, wunderschönes Land, geprägt von Bergen, welche Touristen aus aller Welt anlocken – Nepal hat durchaus Parallelen zur Schweiz. Nur: Der Himalayastaat ist ein bitterarmes Land, das mit vielen Herausforderungen kämpft, etwa einer instabilen politischen Lage oder der Abhängigkeit von den riesigen Nachbarn China und Indien. Infolge fehlender Mittel krankt es auch im Gesundheitssektor. Hier hat die Regio 144 AG geholfen.

Land und Menschen

Nepal: auf der Weltkarte nur ein schmaler Streifen zwischen China im Norden und Indien in Süden, und vor allem bekannt wegen des Himalaya-Gebirges, das einen grossen Teil des südasiatischen Landes prägt. Aufgrund der Topographie des Landes sind viele Gebiete nur durch tagelange Fussmärsche erreichbar. Nepal ist heute eine demokratische Republik, die politisch allerdings auf einem wenig gefestigten Fundament steht. Korruption ist weit verbreitet. Die Bereiche Tourismus und Landwirtschaft bilden die wichtigsten Einnahmequellen.

Der Staat, etwa dreieinhalb Mal so gross wie die Schweiz, ist Heimat für über 30 Millionen Menschen. Es sind lebensfrohe, freundliche Männer, Frauen und Kinder, die mehr als 100 Ethnien angehören, wobei buddhistische und hinduistische Glaubensrichtungen dominieren. Ein Viertel der Nepalesen muss gemäss Erhebungen der UNO mit weniger als $ 1.25 pro Tag auskommen. Nepal gilt deshalb als eines der ärmsten Länder der Welt. Viele Bewohner haben weder einen gesicherten Zugang zu sauberem Wasser, noch zu medizinischer Versorgung, Bildung und anderen staatlichen Infrastrukturen, die in westlichen Nationen selbstverständlich sind. Zudem kommt es immer wieder zu Versorgungsengpässen, beispielsweise mit Benzin.

Gesundheitswesen

Das Gesundheitswesen in Nepal ist sehr schlecht ausgebaut. Während auf dem Land – wo die überwiegende Mehrheit der Nepalesen lebt – in staatlichen Gesundheitszentren oft nur Pflegepersonal, aber keine Mediziner anzutreffen sind, findet man in der Hauptstadt Kathmandu Dutzende Spitäler, darunter bestens ausgestattete private Kliniken, die sich allerdings kaum ein Einheimischer leisten kann. Das grosse Stadt-Land-Gefälle zeigt sich auch äusserst eindrücklich in der Ärztedichte: Auf dem Land kommt ein Arzt auf 150‘000 Einwohner, in Kathmandu ein Arzt auf 850 Einwohner. In staatlichen Spitälern werden Medikamente gratis abgegeben – allerdings ist das Sortiment klein, und vielfach fehlen Arzneien. Das meiste Material, das für eine Behandlung nötig ist, muss von Angehörigen in Apotheken gekauft werden.

Benötigt ein Nepalese medizinische Hilfe, wird es schwierig. So müssen beispielsweise Bewohner abgelegener Regionen, die einen Arzt sehen möchten, zuweilen einen mehrtägigen Fussmarsch auf sich nehmen. In kleineren und grösseren Städten kann man sich in einer Ambulanz transportieren lassen. Auch dies eine Variante, wie sie für Westler kaum vorstellbar ist, denn bei den Ambulanzen handelt es sich um kleine, einfachste Jeeps mit einer lauten Sirene, einem Blaulicht auf dem Dach und einer eingebauten spartanischen Liege – medizinische Ausrüstung gibt es keine. Und die Besatzung besteht lediglich aus einem Fahrer ohne notfallspezifische Kenntnisse. Oft  nehmen Patienten durch die unprofessionelle Hilfe dieser Fahrern zusätzlich Schaden, zum Beispiel, wenn sie nach einem Verkehrsunfall falsch geborgen werden. Bei Notfällen werden Schwerkranke oder Schwerverletzte  manchmal per Helikopter transportiert – auch hier ohne medizinische Betreuung und zu einem Preis, für den sich die Angehörigen über Jahrzehnte verschulden müssen.

Nepal Ambulance Service

Der Nepal Ambulance Service (NAS) ist der erste professionelle Rettungsdienst Nepals und Betreiber der ersten Einsatzleitzentrale für die nationale Notfallnummer 102. Beim NAS handelt es sich um eine von der Regierung unabhängige Nonprofitorganisation. Eine Organisation, die mit vielen Herausforderungen kämpft: politische und wirtschaftliche Schwierigkeiten, geringer Bekanntheitsgrad, wenig Erfahrungswerte.

Denn der Nepal Ambulance Service ist etwas Neues für Nepal, da es ihn erst seit 2011 gibt. Seit dann stellt er mit rund 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen 24-Stunden-Dienst in der und um die Hauptstadt Kathmandu sicher und seit einem Jahr auch in der ländlichen Region von Chitwan. In einem Einzugsgebiet von geschätzten 1,5 Millionen Einwohnern werden jährlich rund 3600 Einsätze in vergleichsweise gut ausgerüsteten Rettungswagen gefahren. Die Ambulanzen sind besetzt mit einem in Notfallmedizin ausgebildeten Zweier-Team, das den Patienten nicht nur transportiert, sondern eben auch medizinisch erstversorgt. Die Teams haben eine fundierte Grundausbildung durch die renommierte amerikanische Stanford University absolviert, die viel Erfahrung in der Schulung von Ambulanzpersonal in Entwicklungsländern hat.

Für das Jahr 2017 ist die Einstellung und Schulung von 30 bis 40 neuen Mitarbeitenden für den Rettungsdienstbetrieb geplant. Dieser Schritt und die Beschaffung von fünf weiteren Rettungsfahrzeugen sollen dem NAS ermöglichen, im Kathmandutal und in andere ländlichen Regionen zu expandieren.

News-Archiv

Nisha Thapa Magar diskutiert mit dem «Regio»-Mitarbeiter Raffael Graf die Möglichkeiten eines modernen Patientenüberwachungsmonitors.

Bereichernde Besuche und Gegenbesuche

25. August 2018

Bereits zweimal in diesem Jahr weilten Mitarbeitende der Regio 144 AG in Nepal. Dabei standen im März Weiterbildungen für die Emergency Medical Technicians (EMT), die Sanitäter, auf dem Programm sowie das Mitorganisieren einer lokalen Spendenveranstaltung zugunsten einer von der «Regio» finanziell mitgetragenen Ambulanz im Distrikt Chitwan. Zudem erhielt mit Beni Schweizer ein weiterer Auszubildender des Zürcher Oberländer Rettungsdienstes einen eindrücklichen Einblick ins Rettungswesen eines der ärmsten Länder der Welt.

Beim zweiten Besuch, im Juni, wohnte die Projektmanagerin von «Regio 144 hilft Nepal», Irene Müller, der ersten nepalesischen Konferenz für präklinische Notfälle bei und trat dort auch als Referentin auf. – Weitere Infos zu den zwei Besuchen findet man auch auf https://www.facebook.com/regio144hilftnepal/ .

Ein dritter Besuch ging nun dieser Tage zu Ende: Nicht eine «Regio»-Delegation reiste nach Nepal, sondern mit Nisha Thapa Magar kam eine EMT des Nepal Ambulance Services (NAS) nach Rüti. Wie ihr Kollege Rajendra Kunwar, der Ende 2017 zu Gast war, begleitete Nisha die «Regio»-Teams auf ihren Einsätzen. Die 22-Jährige war unter anderem besonders beeindruckt von der offenen Kommunikation innerhalb der Rettungsteams und auch mit den Patienten, da in Nepal Patienten den Rettern oft nicht so genau sagen möchten, was denn nun ihr gesundheitliches Problem ist.

Der Besuch der jungen NAS-Mitarbeiterin mag unspektakulär tönen, ist aber eine ganz besondere Sache: Noch vor zwei Jahren wäre es aufgrund gesellschaftlicher Bedingungen unvorstellbar gewesen, dass eine junge Nepalesin alleine und zur beruflichen Horizonterweiterung ins ferne Ausland reist. Dass der Besuch nun realisiert werden konnte, freute sowohl Nisha, die überwältigt von der Schweiz nach Hause reiste, wie das Team der Regio 144, das sich an eine sehr interessierte und medizinisch bestens ausgebildete Kollegin erinnern wird.

Rajendra Kunwar, der nepalesische Gast-Sanitäter, beim Auffüllen von Material nach einem Einsatz mit einem Team der „Regio“. (Bild: Mano Reichling, Illnau)

Sanitäter aus Nepal besuchte die „Regio“

28. November 2017

Premiere für das Projekt „Regio 144 hilft Nepal“: Erstmals hat ein Sanitäter des Nepal Ambulance Services (NAS) die Regio 144 AG besucht. Rajendra Kunwar heisst der Gast, der einen Monat lang in Rüti weilte.

Der Besuch diente vor allem der Weiterbildung Kunwars, einem der erfahrensten Emergency Medical Technicians (EMT) des NAS. So begleitete der 33-Jährige die „Regio“-Teams nicht nur bei Einsätzen, sondern er erfuhr unter anderem, wie in der Schweiz eine professionelle Rettungsorganisation aufgebaut ist, wie man Auszubildende fördert und Material bewirtschaftet. Wissen, das ihm von Nutzen sein soll, wenn er künftig bei seinem Arbeitgeber eine Führungsfunktion übernimmt.

Kunwar selbst blickt mit Freude und Stolz auf den Aufenthalt zurück. Es sei wie auf einem „anderen Planeten“ gewesen. Einem Planeten, auf dem beispielsweise für eine grosse Notfallübung auf dem Zürcher Flughafen gegen 400 Helfer auffuhren – gleich viele, wie sich im Frühling 2015 nach einem verheerenden Erdbeben mit tausenden Verletzten am Flughafen der nepalesischen Hauptstadt um die Betroffenen gekümmert hatten. Diese Dimensionen an beiden Orten selber mitzuerleben, «das war vollkommen wahnsinnig!».

Für die Verantwortlichen des Projektes „Regio 144 hilft Nepal“ war der Besuch des sehr interessierten und kameradschaftlichen Beobachters ein Erfolg. Im Frühling 2018 wird nach einer abschliessenden Evaluation zusammen mit dem NAS entschieden, ob weitere Mitarbeiter folgen werden, um so einen Pool von Teamleitern aufzubauen.

Blick in eine der neuen NAS-Ambulanzen, deren Innenausbau von der Regio 144 AG geplant wurde.

Ambulanzausbau mit „Regio“-Know-how

25. September 2017

Wie sollen die neuen Rettungsfahrzeuge des Nepal Ambulance Services (NAS) am sinnvollsten eingerichtet werden? Das war eine der wichtigen Fragen, mit denen sich ein Team der Regio 144 AG während seines letzten Besuchs beim Nepal Ambulance Service (NAS) beschäftigt hatte.

Nun ist die Frage geklärt, und die neuen Ambulanzen sind bereits in Kathmandu, Pokhara und Butwal unterwegs. Und zwar mit einem Innenausbau, der auf ausdrücklichen Wunsch des NAS durch die in der Ausstattung von Rettungsfahrzeugen erfahrene „Regio“ geplant wurde. Dabei konnte man diverse Verbesserungen umsetzen, die in der Schweiz eine Selbstverständlichkeit oder sogar vorgeschrieben sind. Zum Beispiel die Fixationen von Geräten wie dem schweren Monitor, von Taschen und anderem Equipment, das bislang mehr oder weniger ungesichert mitgeführt wurde und bei einem Unfall im Betreuerraum herumgeflogen wäre.

Eine besondere Herausforderung bei der Planung stellte auch die Frage dar, wo in den Toyota-Hiace-Kleinbussen die zwei fast eineinhalb Meter hohen 50-Liter-Sauerstoffflaschen untergebracht werden können. Die Lösung: Es wurde ein elegantes Möbel eingebaut, in dem sich einerseits die Flaschen sicher verstauen lassen, andererseits dient der Deckel des Möbels als willkommene Arbeitsfläche. Wie sich der Innenausbau aus dem Zürcher Oberland in Nepal bewährt, das wird eine Delegation der Regio 144 AG bei ihrem nächsten Besuch beim NAS im Oktober prüfen.

Eine neue NAS-Sanitäterin und ein Kollege im Reanimationstraining, welches durch ein Team der Regio 144 AG durchgeführt wurde.

Reanimationstraining durchgeführt

5. April 2017

Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr ist ein Team der Regio 144 AG beim Nepal Ambulance Service (NAS) zu Besuch. Die beiden Rettungssanitäter Pascal Burgener und Dennis Neumann werden sich schwerpunktmässig mit drei Themen befassen.

Einerseits werden NAS-Mitarbeitenden im Bereich Grossereignis ausgebildet. Zurzeit wird nämlich die Ring Road um Kathmandu auf sechs Spuren erweitert, und der Verkehr in der Hauptstadt Nepals nimmt immer mehr zu – eine Herausforderung für den Rettungsdienst, denn wie soll bei einem grossen Unfall gehandelt werden, welcher Patient benötigt zuerst Hilfe und nach welchem Schema lassen sich dann die Verletzten möglichst „gescheit“ auf die Spitäler verteilen? Fragen, die Burgener und Neumann mit den einheimischen Rettern sowie der Polizei und Armee, die bei solchen Katastrophenereignissen auch zum Einsatz kommen, zu klären versuchen.

Ebenfalls um Ausbildung geht es bei der Schulung von über zwei Dutzend neuen und bisherigen NAS-Sanitätern in Basic Life Support (BLS), also in den Grundlagen der Reanimation. Reanimationen, die künftig erfolgreicher ausgehen dürften, verfügen die Ambulanzen des Rettungsdiensts doch nun über Defibrillatoren (AED). Und um Ambulanzen dreht sich auch der dritte Schwerpunkt: Wie sollen die neuen Rettungsfahrzeuge des Nepal Ambulance Services am sinnvollsten eingerichtet werden? Die „Regio“-Delegation hat sich dazu bereits in der Schweiz detaillierte Überlegungen gemacht und Pläne gezeichnet, die nun vor Ort noch angepasst und wenn möglich gleich umgesetzt werden sollen.

Dr. Peter Gerstl von der Regio 144 AG diskutiert mit zwei Mitarbeitenden des NAS über den Inhalt des Medikamentenkoffers, der in den Ambulanzen mitgeführt wird.

Die Verbesserungen werden sichtbar

15. Februar 2017

Einen halben Monat lang weilte eine Delegation der Regio 144 AG beim Nepal Ambulance Service (NAS). Nun sind Irene Müller, Projektkoordinatorin, und Dr. Peter Gerstl, Chefarzt und Mitglied der Geschäftsleitung der „Regio“, zurück – und im Gepäck mitgebracht haben sie viele positive Eindrücke. Konkret: das Projekt „Regio 144 hilft Nepal“ greift. Es ist zu grossen und nachhaltigen Verbesserungen beim NAS gekommen.

Verbesserungen vor allem in zwei Bereichen. Einerseits bei den betrieblichen Abläufen. So gibt es neu beispielsweise jeden Monat eine Teamsitzung, während der Mitarbeitende etwa auf Probleme hinweisen können und dann auch Hilfe bekommen. Oder beim Dienstantritt, wo nun eine Checkliste abgearbeitet wird, welche das Vorhandensein allen nötigen Materials sicherstellt – zwei Massnahmen, die für Schweizer Arbeitnehmer selbstverständlich tönen, in Nepal jedoch eine Ausnahme sind.

Ein zweiter wichtiger Bereich, wo es vorwärts ging, ist die Ausbildung. Hier hat sich gezeigt, dass die Instruktoren der amerikanischen Universität Stanford, welche den NAS auch unterstützen, denselben praxisorientierten Schulungsstil pflegen, wie die Vertreter der „Regio“. Das erleichtert die künftige Zusammenarbeit – und bringt vor allem den nepalesischen Rettern und damit letztlich der Bevölkerung eines der ärmsten Länder der Welt einen grossen Nutzen.

Die jüngsten, sehr guten Erfahrungen geben den Verantwortlichen Mut, das Projekt „Regio 144 hilft Nepal“ weiter voranzutreiben. Mit der Gewissheit, dass die Spenden aus der Schweiz für eine sinnvolle Sache eingesetzt werden.

Die grosse Gruppe der NAS-EMTs, die derzeit von Instruktoren der Uni Stanford und von Irene Müller und Dr. Peter Gerstl (vorderste Reihe rechts, beide im schwarzen „Regio“-Pullover) geschult werden.

Aus- und Weiterbildung im Mittelpunkt

30. Januar 2017

Schon zum fünften Mal weilen momentan zwei Mitarbeitende der Regio 144 AG in Nepal. Im Rahmen des Projektes „Regio 144 hilft Nepal“ informieren sich Irene Müller, Projektkoordinatorin, und Dr. Peter Gerstl, Chefarzt und Mitglied der Geschäftsleitung der „Regio“, vor Ort über den Stand der Dinge, über Fortschritte und neue Herausforderungen beim Nepal Ambulance Service (NAS).

Im Zentrum des Besuches stehen die Aus- und Weiterbildung des NAS-Personals. Eine Aus- und Weiterbildung, die seit Dezember 2016 und noch bis Februar 2017 durch Instruktoren der renommierten amerikanischen Universität Stanford läuft. Die Uni hat sich darauf spezialisiert, die Schulung von Emergency Medical Technicians (EMT; funktionsmässig eine Art Vorstufe zum Rettungssanitäter) in Entwicklungsländer aufzubauen. Das Team der Regio 144 hat einen Teil dieser Trainings verfolgt und die Unterrichtsunterlagen analysiert, damit die später von den Schweizer Helfern durchgeführten Weiterbildungszyklen möglichst sinnvoll gestaltet werden können. Zudem ist man mit den Stanford-Vertretern übereingekommen, sich künftig regelmässig auszutauschen, um die Unterstützung des Nepal Ambulance Service koordinierter und dadurch effizienter und transparenter in ein und dieselbe Richtung zu gewährleisten.

Selbstverständlich wird aber auch bei diesem Besuch nicht nur beobachtet, diskutiert und koordiniert. So beteiligen sich sowohl Notarzt Dr. Peter Gerstl wie Rettungssanitäterin Irene Müller an praktischen Trainingseinheiten der Grundausbildung von NAS-Mitarbeitenden. – Ein Fazit dieser Reise, die Ende der ersten Februarwoche zu Ende geht, lesen Sie demnächst auf dieser Website.

Konzertteilnehmer mit der Initiantin Michelle Gerstl (Bild ganz rechts)

Mit Klassik-Konzert 1000 Franken erspielt

16. November 2016

Das ist Musik! Mit einem klassischen Konzert haben 15 Musikschülerinnen, zwei Musiklehrerinnen und eine Pianistin der Musikschule Zürcher Oberland (MZO) die Aktion „Regio 144 hilft Nepal“ unterstützt. Am kürzlich in Fehraltorf durchgeführten Benefizanlass kamen Spenden im Betrag von 1000 Franken zusammen – eine stolze Summe, für die sich die Verantwortlichen des „Regio“-Entwicklungshilfeprojektes herzlich bedanken.

Das Konzert initiiert hatte Michelle Gerstl. Michelle ist die Tochter des Chefarztes der Regio 144 AG, Dr. Peter Gerstl. Die junge Oberländerin hatte sich im Rahmen ihrer Vertiefungsarbeit in der Ausbildung zur medizinischen Praxisassistentin (MPA) dem Thema „Beste Chancen für Patienten bei einem Notfall“ gewidmet und dabei die Chancen eines Patienten in der Schweiz mit einem in Nepal verglichen. Dank des Benefizkonzertes ist ihre Arbeit nun nicht einfach eine theoretische Abhandlung, sondern hat ganz konkrete Folgen: die Spenden kommen nämlich nicht nur dem von „Regio 144 hilft Nepal“ unterstützten Nepal Ambulance Service zugute, sondern indirekt eben auch den nepalesischen Patienten. So, dass sie künftig eine bessere Chance auf medizinische Hilfe haben.

In memoriam Heinz

Am 24. Juli 2016 verstarb Heinz Wagner, Geschäftsführer und betrieblicher Leiter der Regio 144 AG, völlig überraschend während einer Ausfahrt mit dem Rennvelo.

Dem 49-Jährigen war das Projekt „Regio 144 hilft Nepal“ ein grosses Anliegen, ja eine eigentliche Herzensangelegenheit.

Ende 2015 weilte Heinz mit einer „Regio-„Delegation in Nepal – die Bilder dieses Besuchs sollen an einen unvergesslichen Chef, engagierten Unterstützer des Nepal Ambulance Service und eine fachlich wie menschlich herausragende Persönlichkeit erinnern.