Derzeit besteht unser Team aus 43 diplomierten Rettungssanitäterinnen und Rettungssanitätern HF und 11 Rettungssanitäterinnen und Rettungssanitätern in Ausbildung.
Die Rettungssanitäterinnen und Rettungssanitäter (RS) sind verantwortlich für die Einsatzabwicklung und die medizinische Versorgung der Patientinnen und Patienten. Das Team auf einem Rettungswagen besteht immer aus zwei Personen. Entweder sind das zwei diplomierte RS oder ein Mitglied des Teams befindet sich noch in Ausbildung. Bei Patientinnen und Patienten, die akut vital bedroht sind, wird das Rettungsteam von einer Notärztin oder einem Notarzt unterstützt.
Das Rettungsdienstpersonal arbeitet nach Behandlungsrichtlinien – sogenannten Algorithmen –, die auf international gültigen Standards basieren. Alle erweiterten Kompetenzen wie beispielsweise das Verabreichen von Medikamenten sind ärztlich delegierte Massnahmen.
Sollten Sie sich für das Berufsbild der Dipl. Rettungssanitäterin HF oder des Dipl. Rettungssanitäters HF interessieren, erfahren Sie hier mehr über das Berufsbild. Für Informationen zur Ausbildung klicken Sie hier.
Berufsbild Diplomierte Rettungssanitäterin HF / Diplomierter Rettungssanitäter HF
Unsere Dipl. Rettungssanitäterinnen und Rettungssanitäter HF führen bei Unfällen und in Notfallsituationen lebenserhaltende oder lebensrettende Massnahmen durch. Sie sorgen für die Transportfähigkeit der verletzten oder erkrankten Personen und bringen diese möglichst schnell und sicher in das geeignete Spital.
Unsere Teams bewältigen zum Beispiel folgende Einsätze selbständig: Herzinfarkt, Schlaganfall, psychiatrischer Notfall, Verkehrsunfall (bis zwei Verletzte), Über- oder Unterzuckerung, Medikamenten-, Alkohol- oder Drogenintoxikation (Vergiftung), Kindernotfall, Fraktur, Krampfanfall, Wirbelsäulentrauma, Herzrhythmusstörung, allergische Reaktion oder Verbrennung. Sie sind für die optimale rettungstechnische und medizinische Versorgung vor Ort und während des Transportes verantwortlich.
Bei Einsätzen zusammen mit der Notärztin oder dem Notarzt übernehmen die Rettungssanitäterinnen und Rettungssanitäter nebst der Patientenbetreuung auch die organisatorische Einsatzabwicklung.
Berufsanforderungen
Rettungssanitäter/innen sind Berufsleute des Gesundheitswesens. Beim Einsatz begegnen sie Menschen in Notsituationen und sind auch mit dem Tod konfrontiert. Der psychosoziale Aspekt ihrer Tätigkeit ist deshalb von wesentlicher Bedeutung. Der Beruf erfordert ein fundiertes Fachwissen in medizinischen und technischen Bereichen. Körperliche Robustheit und Belastbarkeit sowie eine ausgeglichene psychische Verfassung sind Voraussetzungen für diesen Beruf.
Arbeitsbedingungen
Unsere Rettungssanitäter/innen üben ihre Tätigkeit hauptamtlich aus und garantieren eine schnelle Hilfeleistung rund um die Uhr an 365 Tagen. Sie arbeiten daher sowohl in Tag- und Nachtschichten als auch an Sonn- und Feiertagen.
Ausbildung
Die Ausbildung zur Dipl. Rettungssanitäterin HF oder zum Dipl. Rettungssanitäter HF ist eine Ausbildung auf der Stufe der Höheren Fachschule. Es handelt sich um ein 3-jähriges Studium bestehend aus Schulblöcken, Praktika in verschiedenen Institutionen und der praktischen Ausbildung im Rettungsdienst.
Nähere Informationen zur Ausbildung finden Sie hier.
Fort- und Weiterbildung
Die rasche Entwicklung auf allen Gebieten der Medizin, der Naturwissenschaften und der Technik erfordern von den Rettungssanitäter/innen, dass sie ihre Kenntnisse laufend auf dem neuesten Stand halten und vertiefen.
Dazu bieten wir in- und externe Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen an. Mehr erfahren Sie unter Weiterbildung.
Weiterbildung
Den hohen Ausbildungstand unseres Rettungsdienstpersonals erreichen wir durch die regelmässige in- und externe Weiterbildung. Im Sinne der Qualitätskontrolle und Qualitätssicherung werden die erlernten theoretischen und praktischen Fähigkeiten periodisch überprüft. Diese Prozesse dienen als Grundlage für die Erteilung der medizinischen Kompetenzen durch die ärztliche Leitung.
Regelmässg im Jahr finden für das gesamte Rettungsdienstpersonal interne Weiterbildungen statt. Ziel ist es, fachspezifische Themen zu vertiefen und Neuerungen im Rettungsdienst zu behandeln. Referenten sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Rettungsdienstes, Notärztinnen und Notärzte sowie Ärztinnen und Ärzte, Pflegefachpersonen aus Spezialbereichen sowie externe Dozentinnen und Dozenten.
Anhand des Simulationstrainings wird das Team in der praktischen Anwendung der Algorithmen trainiert. Handlungsabläufe werden mittels gestellter Fallsituationen optimiert. Besonderes Augenmerk wird dabei auch auf die schematisierte Arbeitsweise und auf die Teamarbeit gerichtet.
Nebst den internen Weiterbildungen besucht jede/r Rettungssanitäter/in jährlich an mindestens zwei Tagen Kurse oder Seminare, die von Dritten angeboten werden. Die Auswahl dieser Angebote erfolgt individuell und unterstützt daher die persönliche Entwicklung im Rahmen des Berufes optimal.
Für jede Rettungssanitäterin und jeden Rettungssanitäter der "Regio" ist ein jährliches Anästhesiepraktikum obligatorisch. Es dient der Schulung und Repetition des korrekten Airway-Managements. Dabei werden die Maskenbeatmung, die Intubation, die Patientenüberwachung und die dazugehörigen Medikamentenkenntnisse trainiert und evaluiert.
Die Rettungssanitäter/innen nehmen periodisch an mehrtägigen Kursen wie beispielsweise zur rettungsdienstlichen Einsatzleitung bei grossem Patientenaufkommen oder dem standardisiertem Vorgehen in der Traumaversorgung (PHTLS) teil. Nebst dem Pflichtanteil richtet sich die externe Weiterbildung auch nach dem persönlichen Interesse der einzelnen Mitarbeiter/innen.
Alle Rettungssanitäter/innen werden zweimal jährlich auf ihre Medikamenten-, EKG-, Geräte-, Algorithmen-, Gebiets- und Betriebskenntnisse geprüft. Die Prüfungsschwerpunkte variieren und werden jährlich angepasst.
Kompetenzen Dipl. Rettungssanitäter/innen HF
Einsatzorganisation
Bei allen Einsätzen steht die Sicherstellung des Selbstschutzes, des Patientenschutzes sowie des Schutzes anderer Personen im Vordergrund. Das Einsatzteam beurteilt den Patientenzustand sowie die allgemeine Situation am Einsatzort und bietet wenn nötig weitere Einsatzmittel auf (Notarzt, Feuerwehr, Polizei, Rettungshelikopter). Sie stehen in Kontakt mit der disponierenden Einsatzleitzentrale sowie mit den aufnehmenden Spitälern und allfälligen anderen Partnern.
Medizinische Massnahmen
Für alle unsere Rettungsdienstmitarbeiter/innen gelten die Algorithmen der Regio 144 AG als Behandlungsrichtlinien. Allfällige Abweichungen müssen begründbar sein und im Zweifelsfall mit der Notärztin oder dem Notarzt abgesprochen werden. Zu den medizinischen Massnahmen gehören beispielsweise die Verabreichung von diversen Medikamenten, das Reponieren von Gelenkfehlstellungen, Massnahmen nach den ALS-Richtlinien, die Defibrillation im halbautomatischen Betrieb oder die Intubation des reflexlosen Patienten.
Notärztinnen und Notärzte
Bei rund 15 Prozent der Einsätze ist es erforderlich, nebst dem Rettungsdienst-Team eine Notärztin oder einen Notarzt aufzubieten.
Die "Regio" betreibt dazu einen eigenen Notarztdienst. Das gleichzeitige Aufbieten der Notärztin oder des Notarztes und des Rettungswagens erfolgt bei folgenden Einsätzen: Unmittelbare Gefährdung der Vitalfunktionen (Atmung, Herz, Kreislauf), Reanimation, Polytrauma (instabile Atem- und Kreislaufverhältnisse, schweres Schädel-Hirn-Trauma), Herzinfarkt mit Komplikationen, Intensivverlegung von intubierten Patienten, Verkehrsunfall mit mehr als zwei Verletzten, Todesfall.
Darüber hinaus kann das Aufgebot einer Notärztin oder eines Notarztes jederzeit durch das sich vor Ort befindende Team erfolgen, wenn dies aus dessen Sicht notwendig ist.