Über insgesamt sechs Rettungswagen verfügt die Regio 144 AG, drei davon sind mittler-weile halb erneuert. „Halb“, das tönt nach einer halben Sache, doch diese Erneuerungen sind eine absolut ganzheitliche Angelegenheit. Denn bei einer solchen Erneuerung, in der Fachsprache Umsetzungen genannt, wird zwar nur das halbe Fahrzeug durch etwas Neu-es ersetzt, der Rest jedoch gründlich überholt.
Kofferaufbau weg, frisches Chassis drunter
Und so funktioniert‘s: Der ausgeräumte Rettungswagen wird zum Sonderfahrzeugbauer Fahrtec Systeme GmbH im ostdeutschen Neubrandenburg gefahren. Dort entfernt man den Kofferaufbau (das ist der grosse, hintere Teil des Fahrzeuges mit dem Patientenraum) und setzt ihn dann auf ein neues Fahrgestell (mit neuem Motor und neuer Fahrerkabine).
Anschliessend wird der „Koffer“ von Grund auf aufgefrischt. Dabei werden unter anderem, abgenutzte Teile, zum Beispiel alle Scharniere, ausgewechselt, und bei Bedarf noch minime Änderungen am Innenausbau, etwa an den Schubladen, vorgenommen. Anschliessend wird der Wagen in die Schweiz zurückgefahren, wo dann noch der Einbau des Retarders (eine Brems-Unterstützung), die Beschriftung, letzte Arbeiten an der Elektronik und das Vorführen beim Strassenverkehrsamt auf dem Programm stehen.
Am Ende fast wieder ein Neuwagen
Eine solche „Auffrischung“, die letztlich zu einem praktisch neuen Fahrzeug führt, erfahren die Rettungswagen der „Regio“ in der Regel nach fünf Jahren oder rund 300‘000 Kilometern. Für eine Umsetzung, an der insgesamt vier je auf einen Bereich spezialisierte Betriebe beteiligt sind, ist ein Auto zehn Wochen ausser Dienst. Da die „Regio“ über eine grosse Flotte verfügt und jede Umsetzung Monate im Voraus detailliert geplant wird, haben diese technischen Timeouts keine Einschränkung im Tagesbetrieb zur Folge. Die Regio 144 AG hat mit Umsetzungen nur gute Erfahrungen gemacht – deshalb findet voraussichtlich auch schon im nächsten Herbst eine weitere statt.