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28. September 2015

Kritische Vorfälle erfassen, auswerten und daraus lernen

Kritische Vorfälle erfassen, auswerten und daraus lernen
Stiafen Furger, der Rettungssanitäter der Regio 144, der das CIRS-Meldesystem EMRIS entwickelte.

Im Einsatzstress beinahe ein Medikament verwechselt, beim Fahrzeugcheck vergessen, einen schwachen Akku zu ersetzen: Kritische Vorkommnisse (critical incidents) ereignen sich im Rettungsdienst regelmässig. Nun sollen solche gefährlichen Zwischenfälle in einem neuen Meldesystem strukturiert erfasst werden. Kreiert wurde die Informationsplattform namens EMRIS bei der Regio 144 AG.

Ein System, wie es bisher noch nicht existierte

EMRIS ist das Kind von „Regio“-Rettungssanitäter Stiafen Furger, der sich in der Abschlussarbeit im Rahmen seiner Ausbildung zum Dipl. Qualitätsmanager NDS HF mit der Frage befasste, wie ein Critical Incident Reporting System (CIRS) aussehen müsste, das spezifisch auf die Bedürfnisse eines Rettungsdienstes zugeschnitten ist und das von mehreren Rettungsdiensten gleichzeitig genutzt werden kann. Ein solches System gab es bisher in der Schweiz noch nicht, was dazu führte, dass einer ganzen Branche wichtige Informationen – einerseits über gefährliche Situationen, die überall passieren können, andererseits über die Möglichkeiten, solchen Missgeschicken entgegenzuwirken – nicht zugänglich waren.

Patientensicherheit wird erhöht

Genau hier setzt EMRIS ein. Im übersichtlich gestalteten, webbasierten System kann nämlich jeder Mitarbeiter eines angeschlossenen Rettungsdienstes nun kritische Vorkommnisse eingeben. Die anonym gehaltenen Einträge werden danach ausgewertet und um eine Anordnung oder Empfehlung ergänzt, wie sich solche Situationen künftig vermeiden lassen. Dadurch, dass alle Rettungsdienst-Mitarbeiter mit einem Zugang zu diesem CIRS die Einträge ansehen können, wird das Hauptziel von Stiafen Furgers Projekt erreicht: „Das System soll Rettungsdiensten ermöglichen, voneinander zu lernen. Denn es muss ja nicht zuerst jeder RD denselben Fehler selber machen, bis etwas passiert. So soll das System helfen, die Patientensicherheit zu erhöhen“.

EMRIS läuft seit kurzem nicht nur bei der Betreiberfirma Regio 144, sondern wird demnächst auch bei anderen Rettungsdiensten aktiviert. Das System stellt eine weitere technische Innovation der „Regio“ zugunsten der Qualitätssteigerung im Notfallbereich dar – ebenso wie das schon vor eineinhalb Jahren vom Unternehmen aus Rüti lancierte digitale Hinderniskartensystem Blugis.

Dank der übersichtlichen Struktur der EMRIS-Seiten lässt sich eine Meldung sehr schnell erfassen und bearbeiten.

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